ak_wirtschaft_innovation_digitalisierung_und_energie_farbig_rgb_kl

Bürgerinformationsdienst Braunkohle

“Boden, Geologie und Wasser” für das RHEINISCHE REVIER

HINTERGRUND   GEOLOGIE   ERDBEBEN   GELTUNGSBEREICH   ZUSTÄNDIGKEIT   TRANSPARENZ   TVP



ERDBEBENZONE NIEDERRHEINISCHE BUCHT

Die Niederrheinische Bucht zählt zu den Gebieten mit der höchsten Erdbebenaktivität in Deutschland. Das Erdbeben von Roermond/ Niederlande am 13.04.1992 zeigte mit seiner Stärke von 5,9 auf der Richter-Skala das Schadenspotenzial auf. Die Bilanz dieses Ereignisses lag bei 30 Verletzten und einem Sachschaden von etwa 40 Millionen Euro allein auf dem Gebiet von Nordrhein-Westfalens. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in dieser Region auch mit noch stärkeren Erdbeben zu rechnen ist. 

Der Geologische Dienst NRW (GD) betreibt ein Beobachtungsnetz mit 14 Erdbebenstationen in der Niederrheinischen Bucht und den angrenzenden Bereichen des Rheinischen Schiefergebirges. Bei zwei Stationen sind die Messgeräte (Seismometer) in bis zu 400 m tiefen Bohrlöchern installiert. 

Seit Beginn der instrumentellen Beobachtung im Jahre 1980 wurden über 2000 Beben registriert, vorwiegend in der Niederrheinischen Bucht. Diese Beben sind natürlichen Ursprungs und haben nichts mit menschlichen Aktivitäten wie z. B. dem Bergbau zu tun. Zusätzlich zu den natürlichen Erdbeben werden auch seismische Ereignisse registriert, die ihre Ursache in den Bergbauaktivitäten der Region haben. 

Die meisten registrierten Ereignisse sind zu schwach, um vom Menschen wahrgenommen zu werden. Die Messgeräte sind jedoch so empfindlich, dass sie auch Beben erfassen können, deren Stärke weit unterhalb der Fühlbarkeitsschwelle liegt. Mit den gemessenen Daten wird die Erdbebengefährdung für Standorte in NRW ermittelt und so eine Grundlage für die Planung und Bemessung erdbebensicherer Bauwerke geschaffen. Eine konkrete Vorhersage stärkerer Erdbeben ist zurzeit möglich; an entsprechenden Verfahren wird jedoch weltweit gearbeitet.

Um schnell auf starke Erdbeben reagieren zu können, hat der GD NRW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk ein Erdbebenalarmsystem (“EAS NRW”) entwickelt. Dieses ging am 28.05.2015 in Betrieb. Das System liefert innerhalb weniger Minuten anhand Registrierungsdaten der Erdbebenstationen Informationen zu Ort, Stärke und den zu erwartenden Auswirkungen eines Erdbebens. Es sendet ab Magnitude 3 auf der Richter-Skala  automatisierte Nachrichten  über die Landesleitstelle des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste an alle Polizeibehörden und über das Lagezentrum der Landesregierung an den Feuerschutz und den Rettungsdienst in den Kommunen. Die Gefahrenabwehrbehörden werden damit in die Lage versetzt, unverzüglich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.  

Erdbebenzonen
Quelle: Geologischer Dienst NRW


Impressum     Übersicht    © MWIDE 2017